Preisverleihung 14. Oktober 2024
Preisverleihung 14. Oktober 2024
Alexander und Walter sind Freunde aus Kindertagen, deren Wege sich wieder kreuzen. Valerie wird im Park zusammengeschlagen, Gabi wird von psychischen Problemen und einem Tinnitus in den Wahn getrieben. Alexanders Freundin Lydia, sprechende Dinge, explosive Gewalttäter und Valeries Hund: Clemens Setz präsentiert das Leben als Kettenreaktion. Ein Buch über Liebe und Wahnsinn – virtuos-verspielt, sprachmächtig und zart.
Die Frequenzen’ von Clemens Setz ist ein überaus zeitgemäßer Familienroman, in dem von vielen kaputten Familien die Rede ist, von verlassenen Söhnen, von Eltern, die sich trennen. Setz thematisiert Gewalt in ihren unterschiedlichsten Formen und erzählt zugleich auf virtuose Weise von der Geburt der Literatur aus der kindlichen Einbildungskraft.
Die Helianau ist eine Internatsschule für Kinder, die an einer rätselhaften Störung leiden, dem Indigo-Syndrom. Jeden, der ihnen zu nahe kommt, befallen Übelkeit, Schwindel und heftige Kopfschmerzen. Hier unterrichtet der Mathematiklehrer Clemens Setz und wird auf seltsame Vorgänge aufmerksam: Immer wieder werden Kinder maskiert in einem Auto mit unbekanntem Ziel davongefahren. Als Setz beginnt, Nachforschungen anzustellen, wird er aus dem Schuldienst entlassen. Fünfzehn Jahre später berichten die Zeitungen von einem aufsehenerregenden Strafprozess um einen ehemaligen Mathematiklehrer, der unter Mordverdacht steht.
Der Roman „Indigo“ von Clemens J. Setz dreht sich um eine mysteriöse Krankheit und ist zugleich eine scharfsinnig-psychedelische Spurensuche nach allem, was als human gelten könnte. Man trifft auf menschliche Monster, mitfühlende Gegenstände und Männer, die in Zigarettenautomaten verschwinden. Wie funktionieren Mitleid und Empathie, wenn Religion, Moral und andere metaphysische Überbauten wegfallen? Ein phantastisches Labyrinth voller Sprachwitz, schwarzer Pädagogik und leuchtender Bizarrerien.
In einem Wohnheim für behinderte Menschen wird die junge Natalie Reinegger Bezugsbetreuerin von Alexander Dorm. Der Mann sitzt im Rollstuhl, ist von unberechenbarem Temperament und gilt als »schwierig«. Dennoch erhält er jede Woche Besuch – ausgerechnet von Christopher Hollberg, jenem Mann, dessen Leben er vor Jahren zerstört haben soll, als er ihn als Stalker verfolgte und damit Hollbergs Frau in den Selbstmord trieb. Das Arrangement funktioniere zu beiderseitigem Vorteil, versichert man Natalie, die beiden seien einander sehr zugetan. Aber bald verstört die junge Frau die unverhohlene Abneigung, mit der Hollberg seinem vermeintlichen Freund begegnet. Sie versucht, hinter das Geheimnis des undurchschaubaren Besuchers zu kommen und die Motive seines Handelns zu verstehen.
Worms, Anfang der zwanziger Jahre des letzten Jahrhunderts. Peter Bender, ehemals Fliegerleutnant des Deutschen Heeres, macht sich als Gründer einer neuen Religionsgemeinschaft und mit der Proklamation der sogenannten Hohlwelt-Theorie einen Namen: Die Menschheit, so diese Theorie, lebe nicht auf, sondern in einer Kugel, außerhalb derselben existiere nichts. Benders Gemeinde bleibt überschaubar, dennoch wird er wegen der Verbreitung aufwieglerischer und gotteslästerlicher Flugschriften zu einer mehrmonatigen Kerkerhaft verurteilt. Als sich nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten herumspricht, dass seine Frau Jüdin ist, wenden sich selbst seine engsten Gefolgsleute von ihm ab. Die Benders verarmen, die Repressionen gegen seine Frau werden bald unerträglich, bis die Familie 1942 verhaftet und deportiert wird. Nur der Sohn überlebt das Konzentrationslager.