Preisverleihung 14. Oktober 2024
Preisverleihung 14. Oktober 2024
1985, Potsdam, große Ferien. Doch der sechzehnjährige René bleibt dieses Jahr zu Hause. Die Mutter ist tot, der Vater in der Schweiz; er lässt René tausend Mark da, die er brüderlich mit seinen Freunden Dirk, Michael und Mario teilt. Dies ist, und das spüren sie alle vier, ein Sommer, wie es ihn nie wieder geben wird für sie. Die Jungs streifen durch die heiße, urlaubsleere Stadt und sitzen in Cafés herum, während sie darum wetteifern, besonders geistreich zu sein. Bei alledem geht es doch vor allem um eines: darum, das richtige Mädchen zu finden.
Skizze eines Sommers ist DDR-Spätzeit-Roman und Zeitpanorama – in Szene gesetzt mit den Mitteln des Jugendromans für Erwachsene. Mit dem Wissen des Gereiften liest man von den Nöten des Jungen. Der Jugend wohnt ein Zauber inne, der sich später nie mehr einstellt. Wir erfahren nebenbei von zwei Gesellschaftsschichten in der damaligen DDR: die Privilegierten und die Einfachen. Der Protagonist erzählt so unschuldig, und genauso ist auch die Erzählhaltung. Eine leicht erzählte Coming-of-Age-Geschichte mit wunderbar gezeichneten Charakteren. Ein schönes Buch voller Witz und Tiefe, das man mit Genuss liest.