Preisverleihung 14. Oktober 2024
Preisverleihung 14. Oktober 2024
Ein Dorf in Ostfriesland, Kühe grasen auf den Wiesen, hinter den Tujenhecken des Neubauviertels blühen die Blumen, in den Auffahrten glänzen die Neuwagen. Hier wird Mitte der Siebziger Daniel Kuper geboren. Ein verschlossener Junge mit viel Fantasie und wenigen Möglichkeiten. Doch bald geschieht Seltsames: Mitten im Sommer schneit es heftig, ein Kornkreis entsteht, ein Schüler stellt sich auf die Bahngleise, Hakenkreuze tauchen an den Hauswänden auf. Für all das wird Daniel verantwortlich gemacht und er beginnt einen Kampf gegen die Dorfbewohner. Sie sind es, gegen die er aufbegehrt, und sie sind es, gegen die er am Ende verliert.
Jan Brandts beeindruckendes Debüt „Gegen die Welt“ ist ein neuer Versuch über die Pubertät aus der Generation Pop, mit all ihren Abwegen und Abgründen, ihrer Komik und Brutalität. Vom unvermeidlichen Unglück der Kleinfamilie, dem Aufstieg und Fall des mittelständischen Unternehmertums, dem keimenden Wahnsinn im Kopf und im Körper der, vor allem, männlichen Heranwachsenden erzählt dieses kraftvolle, experimentierfreudige Buch. Am Ende weiß man: Die nordwestdeutsche Provinz der 70er und 80er Jahre war ein hartes Pflaster.