Preisverleihung 14. Oktober 2024
Preisverleihung 14. Oktober 2024
Ein vielstimmiger Gesang der Nacht: Prostituierte, Engel und Geschäftsmänner kämpfen um Geld, Macht und ihre Träume. Eine junge Frau steht am Fenster, schaut in den Abendhimmel, im Januar laufen die Geschäfte nicht, die Gedanken tanzen in ihrem Kopf. »Der Pferdemann« sucht seine Tochter. »Der Bielefelder« rollt mit neuen Geschäftskonzepten den Markt auf, investiert in Clubs und Eroscenter. »AK 47« liegt angeschossen auf dem Asphalt. Schonungslos und zärtlich schreibt Clemens Meyer in seinem Roman von Nachtgestalten, von ihrem Aufstieg und Fall, vom Schmutz der Straße und dem Fluss des Geldes.
Ein vielstimmiger Chor über die dunkle Seite unserer Gegenwart. Der Roman über den „rand“-gesellschaftlichen Kontext der Rotlichtszene nimmt uns mit auf eine Reise in die Nacht, von 1989 bis in die jüngere Vergangenheit, auch als Abbild des Kapitalismus im Wandel. Brutal realistisch, surreal, anrührend, phantastisch sind die Mittel mit denen uns Clemens Meyer diese Welt zeigt, und er spart nichts aus bis hin zur Kinderprostitution. Dabei ist der Text nie voyeuristisch, aber so eindringlich und genau, wie wir es vielleicht auch nicht wissen wollten.