Preisverleihung 14. Oktober 2024
Preisverleihung 14. Oktober 2024
Roman des Jahres, Shortlist, Longlist und die Jury des Deutschen Buchpreises von 2007.
Eine sympathische Frauenstimme teilt Robert am Telefon mit, er habe 6,2 Millionen Euro im Lotto gewonnen. Mit einem Schlag scheint er alle Sorgen los zu sein. Als erste soll es seine Frau erfahren, im angemessenen Rahmen: romantisches Abendessen, ein kleines Geschenk, Blumen. Doch der Abend verläuft anders als geplant. Glück und Katastrophen wechseln sich ab und am Ende muss Robert herausfinden, wer er wirklich ist.
Im Nachlass ihrer Großmutter findet Nele Tonbänder, auf denen die Verstorbene ihr Leben erzählt. Erstaunt hört Nele, dass ihre schwangere Großmutter gar nicht von einem amerikanischen Soldaten im verwüsteten Berlin zurückgelassen wurde, sondern selbst den Kontakt zu ihm abgebrochen hat. Neles Suche nach ihrem Großvater ist eine Geschichte von Herkunft und Heimat, ein Panorama der deutsch-amerikanischen Beziehungen.
Als Helenes Vater tödlich verletzt aus dem Ersten Weltkrieg heimkehrt, verliert ihre jüdische Mutter darüber den Verstand. Helene zieht nach Berlin, und lernt Carl kennen. Als der kurz vor ihrer Verlobung stirbt, verliert das Leben für Helene allen Sinn. Sie heiratet Wilhelm, und schenkt ihm einen Sohn. Als die Liebe, die der Junge fordert, Helene unerträglich wird, trifft sie eine ungeheuerliche Entscheidung.
Ein Mann schreibt einen Roman. Der Mann heißt Thomas Glavinic, der Roman heißt „Die Arbeit der Nacht“ und der Mann will das, was alle wollen: Erfolg. Er will einen Verlag, einen Preis, Geld. Was er hat, ist ein Manuskript, eine Literaturagentin, Kopfschmerzen und leider zumeist unerträgliche Mitmenschen. Thomas Glavinic spielt ein Spiel mit der Wirklichkeit und ihrer Verdopplung – ein ungewöhnliches Lesevergnügen.
Julian will mit Anja nach Israel fahren und dort nach seinen jüdischen Wurzeln suchen. Zu Anjas Entsetzen beschließt ihre Familie spontan mitzukommen, um die Hochzeit einer entfernten Cousine in Jerusalem zu feiern. Was folgt ist eine turbulente, chaotische Reise ins Heilige Land, die für Anja zur emotionalen Achterbahnfahrt wird und Julian mit allen Ausprägungen des Judentums im modernen Israel konfrontiert.
Nach einer Nierentransplantation kann Irma endlich wieder an ihrem Buch über aussterbende Berufe arbeiten. Mira ist Altenpflegerin und täglich mit dem Tod konfrontiert. Viel schlimmer trifft sie aber das Desinteresse ihres Mannes. Die beiden Frauen kennen sich nicht und doch sind ihre Schicksale subtil verwoben bis sie sich schließlich in einander zu spiegeln scheinen. Ein bis zur letzen Zeile spannendes Vexierspiel.
Nach langer Zeit streift Paul Spielmann wieder durch Wien und erinnert sich dabei der Spaziergänge mit seiner Großmutter. Nachdem sie hochschwanger von ihrem ersten Mann verlassen worden war, verstieß ihre jüdische Familie sie. Ihr zweiter Mann betrieb ungehindert ihre Arisierung, der sie hilflos ausgeliefert war. Die Geschichten aus ihrem Leben, die sie Paul im zerbombten Wien erzählte, bestimmten sein ganzes Leben.
Der Weltbürger Carl Jacob Candoris, legt mit fünfundneunzig Jahren seine Lebensbeichte ab. Sebastian Lukasser, selbst schon über fünfzig, ist Schriftsteller und mit der Aufzeichnung betraut. Er vermischt die Geschichten von seiner und Candoris’ Familie zum Panorama eines ganzen Jahrhunderts. Der Roman erzählt von persönlichen und politischen Hoffnungen, von Kunst und Leben, von Geist und Ungeist einer Epoche.
Seit ihrer Flucht aus der DDR lebt Soja in Westberlin. Eines Tages läuft ihr Harry über den Weg und wird sofort zur Achse, um die sich ihr Leben dreht. Harry war im Knast und ist auf Bewährung draußen. Seine Drogentherapie hat er abgebrochen, eine neue Inhaftierung droht. Soja organisiert eine Therapiestelle, verpflichtet ihre Freunde zur Betreuung und ignoriert alle Zeichen, dass Harry ihr manches verschweigt.
Bert Brecht, Franz Werfel, Lion Feuchtwanger, Thomas und Heinrich Mann und Arnold Schönberg haben eines gemeinsam: sie flohen während des Dritten Reichs ins Exil an die amerikanische Pazifikküste. Lentz erzählt von den Erfahrungen der Autoren, deren Exil im Zeichen der Verunsicherung steht: dem Terror in Nazi-Deutschland entronnen, finden sie sich in der Fremde wieder, die ihnen nicht zur Heimat wird.
Als Joseph aus russischer Kriegsgefangenschaft zurückkommt, ist er trotz Lungendurchschuss fit verglichen mit dem, was sonst noch aus dem Zug steigt. Dass er von seiner Frau, der schönen Tänzerin vom Rhein, nicht abgeholt wird, überrascht den Realisten nicht. Aber das Eifersuchtsdrama, in das er hineingerät, verblüfft ihn dennoch. Ein Roman über die Geister der Vergangenheit und die falschen Versprechungen der Zukunft.
Laura verlässt nach einer kurzen Karriere als „Kunstterroristin“ Berlin, um ihrem Leben in Hamburg eine neue Richtung zu geben. Ihre Freundschaft zur Agentin Ruth führt sie ins Zentrum des sich wandelnden Kunstmarktes, in dem die Macht der Galeristen, Agenten und Kuratoren wächst, während die Künstler zunehmend zu deren Spielbällen degradiert werden. Bis Laura selbst zu einer zentralen Figur dieses Prozesses wird.
Nathans Vater suchte sein Glück bei den Frauen, Nathans Mutter fand ihr Unglück bei den Männern. Nathan bricht auf in die Welt, um alles ganz anders zu machen. Was macht er ganz anders? Nichts. Nur die Bedingungen haben sich geändert, die Ansprüche. Nathan verkörpert die Generation der Nach-68er. Unter dem Diktat der Emmas und Bettys darf er seine Männlichkeit zwar ausleben, aber nicht mehr genießen.
Die frisch Vermählten, Hans und Ina, ziehen nach Frankfurt. Das Glück scheint perfekt, nur bei der Wahl der neuen Wohnung hat sich Hans vergriffen: Hinter dem Hauptbahnhof steht das Haus, in dessen Hof sich jede Nacht jener fatale Kreis um den marokkanischen Hausmeister zusammenfindet. Das geregelte Leben des jungen Paars stößt gleich nach der Hochzeit auf die multikulturelle Unordentlichkeit der heutigen Gegenwart.
Jonathan hat Frau und Job verloren als er in Berlin landet. Vom Leben erwartet er nicht mehr viel. Bis er in der S-Bahn eine junge Frau trifft, die ihn fasziniert und die er unbedingt kennen lernen will. Dass sie ihren Laptop vergisst, kommt Jonathan gelegen: Er hackt sich in ihre E-Mails, recherchiert wie besessen und verliebt sich immer mehr in sie. Doch die Angebetete hat viel mehr als nur ein Geheimnis.
Christoph, Anfang 30, Architekt in Berlin, wacht am Krankenbett seines Vaters. Nur für ein paar Tage, da die Mutter in Urlaub gefahren ist. Zu tun ist wenig. Christoph liegt am Pool und buchstabiert sich die Familiengeschichte zusammen, die 1959 damit beginnt, dass ein Flüchtlingsjunge in eine begüterte mecklenburgische Familie einheiratet, die sogar im Sozialismus wirtschaftliche Vorteile zu nutzen verstand.
Jim kommt aus Florida uns sucht in Italien nach seinen Vorfahren. Rosemarie und Roland möchten heiraten, und Capri ist ihre vorgezogene Hochzeitsreise. Es ist ihr letzter Tag. Da treffen sie Jim am Strand. Was dann passiert, passiert in einer Nacht. Sie vergessen die Zeit, und später haben sie ein Leben lang etwas, das sie nicht vergessen können. Eine Geschichte über drei Leben, drei Lieben, Glück und Unglück.
Iris führt einen erfolgreichen Catering-Service. Die High Society der Großstadt ist ihre Klientel. Auf einer Party erreicht sie die schreckliche Nachricht: Ihr Mann Robert ist tot. Iris beginnt nach den Ursachen zu forschen. Nach und nach erfährt sie, dass Robert jahrelang ein Doppelleben führte und sich einer sektenartigen Gruppierung angeschlossen hatte, die am Stadtrand eine gewalttätige Gegenwelt aufbaut.
Ein Schauspieler stellt fest, dass das Dramatische aus seinem Leben verschwunden ist. Mit Anfang Vierzig muss er nicht mehr jedem Rock hinterherlaufen. Zusammen mit seiner Frau genießt er die ruhiger gewordene Zeit. Da taucht im Grundriss der neuen Wohnung das Wort „Kinderzimmer“ auf. Auf Kommando ist der Kinderwunsch nicht zu erfüllen, also lassen sie sich helfen – und das Dramatische kehrt in ihr Leben zurück.
Stefan Wallner fühlt sich von seinen Mitarbeitern hintergangen und ausgebootet. Doch was bei ihm nur im Kopf stattfindet, das erlebt sein Sohn Costin wirklich. Er wird als Popstar gecastet und scheitert. Als Wendy, Costins uneheliche Tochter, ihren Vater kennen lernt, bleibt den beiden nur noch wenig gemeinsame Zeit. Ein Roman über die Frage, ob man Familiengeschichte so erzählen kann, wie sie wirklich passiert ist.
Christian Döring, geboren 1954 in Berlin, studierte Philosophie in Heidelberg, Frankfurt und Berlin. Nach journalistischer Tätigkeit war er von 1987-1997 Lektor für deutschsprachige Gegenwartsliteratur beim Suhrkamp Verlag und von 1997 bis 2006 Programmleiter Literatur beim DuMont Literatur und Kunst Verlag. Zahlreiche Herausgeberschaften zur deutschsprachigen Gegenwartsliteratur. Christian Döring lebt und arbeitet als Lektor und Kritiker in Paris.
Karl-Markus Gauß studierte Germanistik und Geschichte in Salzburg. Er ist Schriftsteller, Kritiker und Herausgeber der Zeitschrift „Literatur & Kritik“. Seine Kritiken erscheinen u.a. regelmäßig in „Die Presse“, der „Neuen Zürcher Zeitung“ und der „Süddeutschen Zeitung“. Seine Bücher wurden zuletzt 2005 mit dem Vilenica-Preis für Mitteleuropäische Literatur und 2006 mit dem Manès-Sperber-Preis sowie dem Dehio-Preis ausgezeichnet.
Ijoma Alexander Mangold, geboren 1971 in Heidelberg, studierte Literaturwissenschaft und Philosophie in München, Berlin und Bologna. Er ist Literaturredakteur der „Süddeutschen Zeitung“ und Juror beim Ingeborg-Bachmann-Preis.
Rudolf Müller studierte Germanistik, Theaterwissenschaft und Geschichte an der Universität Köln. Von 1978 bis 1988 war er Buchhändler in der Buchhandlung Walther König und gründete 1989 seine eigene Buchhandlung. 2006 zog er mit seiner Buchhandlung „Müller & Böhm, Literaturhandlung im Heine Haus“ in das Geburtshaus Heinrich Heines in Düsseldorf.
Dr. Mathias Schreiber schloss sein geisteswissenschaftliches Studium mit Staatsexamen und Promotion zum Dr. phil. ab. Er war Feuilletonchef beim "Kölner Stadtanzeiger" sowie stellvertretender Feuilletonchef und verantwortlicher Redakteur für die Beilage "Bilder und Zeiten" bei der "Frankfurter Allgemeinen". 1991 ging er zum SPIEGEL, wo er - ab 1995 mit Wolfgang Höbel - Ressortleiter für Kultur war. Seit 2005 ist er Autor des Hamburger Magazins, unter anderem für Titelgeschichten. Er hat mehrere Bücher veröffentlicht, darunter drei Lyrikbände, sowie zahlreiche Aufsätze zu Literatur, Philosophie, Kunst und Architektur. Mathias Schreiber lebt in Winsen bei Hamburg.
Dr. Hajo Steinert studierte Germanistik in Siegen und Houston/Texas, und promovierte zum Thema „Das Schreiben über den Tod“. Er war Literaturkritiker u.a. für die „Frankfurter Allgemeine Zeitung“ und „Die Zeit“ und schreibt heute für die „Literarische Welt“ und den Zürcher „Tages-Anzeiger“. Seit 1986 ist er Literaturredakteur beim Deutschlandfunk in Köln, seit 1999 zusätzlich Leiter des Ressorts „Kulturelles Wort“. Er ist Juror der SWR-Bestenliste und des Aspekte-Literaturpreises (ZDF), Autor zahlreicher Bücher und Herausgeber von Anthologien sowie Hörbüchern zur deutschsprachigen Gegenwartsliteratur und zur Kulturgeschichte des Fußballs.
Felicitas von Lovenberg machte ihr Abitur am Atlantic College in Großbritannien und studierte in Bristol und Oxford Neuere Geschichte und Englische Literatur. Seit 1998 ist sie Feuilletonredakteurin bei der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ mit dem Schwerpunkt Literatur. Außerdem ist sie dort verantwortlich für die Wochenendbeilage „Bilder und Zeiten“. 2003 erhielt sie den Alfred-Kerr-Preis für Literaturkritik; 2005 erschien ihr Buch "Verliebe dich oft, verlobe dich selten, heirate nie?".