Preisverleihung 14. Oktober 2024
Preisverleihung 14. Oktober 2024
Roman des Jahres, Shortlist, Longlist und die Jury des Deutschen Buchpreises von 2011.
Luise wird mit ihrem Spezialteam beauftragt, den Walfänger Rimbaud mitsamt seiner Ladung sicher in den Hafen von Spitzbergen zu bringen. Das raue Leben auf dem Walfänger birgt einige Überraschungen – unter anderem beginnt Luise eine gefährliche Affäre mit dem Schiffsjungen Tommy. Zur gleichen Zeit ist ihr Stiefvater Robert mit dem Hochseeschiff Saudade vor Somalia unterwegs, um Rotbarsch zu fangen und die seltene und überaus kostbare Kurznasenseefledermaus zu häuten. Es soll seine letzte Fahrt sein, bevor er sich dem Wunsch seiner Frau Mathilde fügt, ein Leben an Land zu führen.
Ein Dorf in Ostfriesland, Kühe grasen auf den Wiesen, hinter den Tujenhecken des Neubauviertels blühen die Blumen, in den Auffahrten glänzen die Neuwagen. Hier wird Mitte der Siebziger Daniel Kuper geboren. Ein verschlossener Junge mit viel Fantasie und wenigen Möglichkeiten. Doch bald geschieht Seltsames: Mitten im Sommer schneit es heftig, ein Kornkreis entsteht, ein Schüler stellt sich auf die Bahngleise, Hakenkreuze tauchen an den Hauswänden auf. Für all das wird Daniel verantwortlich gemacht und er beginnt einen Kampf gegen die Dorfbewohner. Sie sind es, gegen die er aufbegehrt, und sie sind es, gegen die er am Ende verliert.
Im Sommer 1964 hat der junge Moritz Schoppe im oberfränkischen Städtchen Wunsiedel zehn leidvolle Wochen zugebracht – sein Engagement bei den dort alljährlich stattfindenden Luisenburg-Festspielen geriet zum Fiasko. 44 Jahre später stellt sich der einstige „Verfinsterungsort“ für Schoppe anders dar. Trotz anfänglicher Schwierigkeiten, sich zurecht zu finden, gefällt es ihm auf Anhieb in der würzigen Luft des Fichtelgebirges und er unternimmt romantische Wanderungen in die fränkische Vergangenheit. Auch den Hauptort früheren Unglücks, die Naturbühne der Luisenburg, sucht er auf, doch das einst so geliebte Theater ist ihm gänzlich fremd geworden.
Zwei junge Leute verlieben sich, aber der Krieg bringt sie auseinander: Das ist die Geschichte von Léon und Louise. Sie beginnt mit ihrer Begegnung im Ersten Weltkrieg in Frankreich an der Atlantikküste, doch dann trennt sie ein Fliegerangriff mit Gewalt. Sie halten einander für tot, Léon heiratet, Louise geht ihren eigenen Weg - bis sie sich 1928 zufällig in der Pariser Métro wiederbegegnen. Alex Capus erzählt mit wunderbarer Leichtigkeit und großer Intensität von der Liebe in einem Jahrhundert der Kriege, von diesem Paar, das gegen alle Konventionen an seiner Liebe festhält und ein eigensinniges, manchmal unerhört komisches Doppelleben führt. Die Geschichte einer großen Liebe, gelebt gegen die ganze Welt.
Das Leben in der modernen Welt verlangt zu viel: tägliche Anwesenheit am Arbeitsplatz, inklusive Engagement und freundlichem Gesicht, die Benutzung von Verkehrsmitteln und den Besuch von Supermärkten. Und dann auch noch das Privatleben. Unausweichlich kommt der Moment, in dem ein Mann nicht mehr weiterweiß - und ehe man sichs versieht, sind es statt einer sogar drei Frauen. Ach, wennwir dochTierewären und die täglichen Zumutungen einfach übersehen könnten! WilhelmGenazino erzählt ironisch, witzig und böse von einem Mann, der den Alltag nur ertragen kann, indem er das ordentliche Regelwerk durchbricht.
Am 8. Juni 2006 beginnt NavidKermani sein neues Buch, und es wird einer der ungewöhnlichsten Romane unserer Zeit. Hier schreibt einer über alles, was es zu wissen gibt über sein Leben und das Leben überhaupt: die Gegenwart und die Vergangenheit seiner Familie, die Erinnerung an gestorbene Freunde und die mitreißende Lektüre Jean Pauls und Hölderlins. Die Geschichte seines Großvaters, der von Nahost nach Deutschland ging, wird zum Herzstück des Romans. Immer wieder drängt sich dem Romancier der entscheidende Moment dazwischen: der des Schreibens. „DeinName“ ist ein Roman, der das Privateste ebenso in den Blick nimmt wie die Geschichte, in der wir leben - ein Buch, das unser Bild der Gegenwart nachhaltig verändern wird.
Noch nie wurde dieses Niemandsland zwischen Ungarn, Serbien und Rumänien mit einem so liebenden Blick betrachtet, seine melancholische Poesie so zum Blühen gebracht wie in diesem neuen Roman von EstherKinsky. Während der Leser sie in die halbverfallenen Straßenzüge Battonyas und die sie überwuchernde, sirrende und flirrende Natur begleitet, erzählt sie von einem alten Kino, den Kontakten zu den Dorfbewohnern, einer Liebschaft und der langsamen Eroberung des eigenen Zuhauses in dieser neuen Welt. Vom Rhythmus ihrer Sprache getragen wird der Alltag im ländlichen Banat zum Erlebnis, Kinsky macht ihn hörbar, riechbar. In aller Stille ereignet sich dabei Welt: Den Worten und Dingen wird eine Bedeutung verliehen, die aus der langsamen Annäherung an die fremde Sprache erwächst. Durch genaues Hinsehen wird Einzelheiten auf den Grund gegangen, mit einem Blick, der den Schmerz, der den Dingen innewohnt, mitfühlt, ihn aber nicht beklagt.
Am Anfang scheint alles schon zu Ende zu sein: Der Vater trinkt und taucht nur selten auf, die Mutter lässt ihre Wut an den Kindern aus, die Mitschüler meiden das Mädchen, der kleine Bruder kapselt sich ab. Und doch gibt es eine Kraft, die das Mädchen trägt. Die Bilder aus „Brehms Tierleben“, die sie bewundert, der Traum vom kleinen Haus mit Garten und immer wieder Menschen, die ihr etwas bedeuten und die sie halten. Eines hat sie gelernt: Man muss sich holen, was man braucht. Nachdem sie mehrfach beim Ladendiebstahl erwischt wird, erweist sich das Kinderheim, in das sie kommt, überraschend als ein Refugium, wo Kindheit erstmals gelebt werden kann.
In Doris Knechts Debütroman geht es dem Karrieristen Gruber an den Kragen. Der Manager, Mitte dreißig, hat sich sein Leben zwischen Topjob, Flughafenlounges, Designappartement und Bettgeschichten hübsch eingerichtet. Er gefällt sich als zynischer Bescheidwisser, der seine Geliebte auch schon mal zum Weinen bringt, damit sie lernt, was die Realität von TV-Soaps unterscheidet. Dass er sich aber selbst mit einem coolen, sexy Superhelden verwechselt, dass er dann doch ein bisschen kleiner und schwächer ist als die Realität, das muss Gruber erfahren, als ein Tumor in seinem Bauch entdeckt wird. Gruber säuft, feiert durch und prügelt sich. Gruber macht Selbsterfahrung und Chemotherapie. Und Gruber verliebt sich. Schließlich wird er wieder heil. Aber er ist am Ende kein besserer Mensch. Vielleicht nur ein bisschen offener, liebevoller und kompromissbereiter. Vielleicht. Schmissig und pointenreich treibt DorisKnecht ihren höchst neurotischen und oft komischen Helden voran, bis in die Arme einer schlauen Berliner DJane – die in Gruber irgendetwas sieht, was nicht einmal Gruber selbst in sich sehen kann, und die sich ebenfalls mordsmäßig verliebt ... Ein vielschichtiger Roman voller Witz und Wut. Und ein Held, in dem sich jeder wiedererkennt – auch wenn er gar nicht will.
Im Jahr 1982 in Frankfurt-Eschersheim ein langes Wochenende im Herbst. Der Erzähler ist mit Frau und Kind bei Freunden zu Besuch. Vielleicht das letzte Wochenende, bevor die Freunde nach Südfrankreich ziehen. Der Erzähler ist müde. Will schlafen. Um ihn her der Nachmittag und die vertrauten Stimmen und dazu die Stimmen in seinem Kopf. Und dann muß er erzählen! Eine lange Reise. Und wir begleiten ihn in das Land seiner Kindheit. Das Oberhessen aus der Zeit nach dem Krieg und bis in die Siebziger Jahre. Gestern noch hier und jetzt ein versunkenes Land. Man muß die ganze Gegend erzählen, die Zeit! Und dazu die Menschen. Ein ganzes Zeitalter und jeder Augenblick fängt zu reden an.
Jelena, eine Kosovo-Serbin, wird in ihrer Heimat wiederholt Opfer unvorstellbarer Gewalt. Die geht nicht vom Staat aus, sondern von enthemmten Mitgliedern der Mehrheitsbevölkerung. Schwer traumatisiert, hofft die junge Frau nach zwei Selbstmordversuchen auf einen Neuanfang in Österreich. Dort aber gerät sie in die Mühlen eines unmenschlichen Asylrechts, das seinem Namen nicht gerecht wird. Seit langem prägt das Thema Asyl die öffentlichen Debatten und sorgt nach jedem von den Medien aufgegriffenen Einzelfall für heftige Kontroversen. LudwigLaher überträgt diese brandaktuelle Thematik auf eine literarische Ebene. Er erzählt die exakt recherchierte Geschichte Jelenas als roten Faden eines aufwühlenden Romans, in dessen Mittelpunkt das Justizwesen selbst steht, die Welt der Paragraphen und ihrer Anwendung, ein Spiegelbild unserer Verfassung im doppelten Wortsinn: vielschichtig, mitreißend diskret, erhellend und weit davon entfernt, komplexen Fragestellungen mit einfachen Antworten beikommen zu wollen.
Groß, gelb, gelassen: berückend selbstverständlich liegt eines Nachts ein Löwe im Arbeitszimmer des Philosophen Blumenberg. Die Glieder auf dem Teppich ausgestreckt, die Augen auf den Hausherrn gerichtet. Der gerät, mit einiger Mühe, nicht aus der Fassung, auch nicht, als der Löwe am nächsten Tag in seine Vorlesung trottet. Die Bänke sind voll besetzt, aber keiner der Zuhörer scheint ihn zu sehen. Das Auftauchen des Tieres wirkt nicht nur in das Leben Blumenbergs hinein. Auch Studenten geraten in seinen Bann, darunter der fadendünne Gerhard, ein glühender Blumenbergianer, und die zarte Isa, die sich mit vollen Segeln in den Falschen verliebt.
Zwei junge Männer stehen an vorderster Front einer überhitzten Konsum- und Leistungswelt – und halten stand, bis die Beschleunigung ihr Leben erfasst, überwuchert: Der idealistische Magnus Taue schreibt für das Kundenblatt eines Ölkonzerns, fühlt sich als Loser und hasst seine Arbeit mit der Wut eines Schläfers. Thorsten Kühnemund, Manager und Macho, leidet insgeheim am erfolgreichen Hochglanzleben voller Druck und Alphatierneurosen, er betäubt sich mit Alkohol, schnellem Sex und Abstürzen im molochartigen Clubbing der Stadt. Aus Schulzeiten bekannt, freunden die beiden sich zögerlich an. Doch dann brechen die Fassaden ein. Magnus fühlt sich zu Thorstens Freundin Laura hingezogen, und alle drei strudeln ins Haltlose. So beginnt eine Suche nach irgendeiner Wahrheit des Empfindens, Denkens und Tuns – eine Suche im Rausch, Schmerz und Wahn, und in der eigenen Seele.
Feuchtwanger, Brecht und das kalifornische Exil - der Roman einer ungewöhnlichen Freundschaft. Weltberühmt und wohlhabend, aber argwöhnisch beschattet von den Chargen der McCarthy-Ära, lebt Lion Feuchtwanger 1956 noch immer im kalifornischen Exil - der letzte der großen deutschen Emigranten. Als ihn an einem Augustmorgen die Nachricht vom plötzlichen Tod Bertolt Brechts erreicht, ist er tief erschüttert. Er hatte Brechts Genie entdeckt, hatte ihn gefördert, war ihm eng verbunden gewesen. In stummer Zwiesprache mit dem toten Freund ruft Feuchtwanger die Stationen dieser Freundschaft wach, ihren Beginn im München der Räterepublik, die literarischen Triumphe der Zwanzigerjahre, die Flucht und das Leben im Exil. Aus seinen Erinnerungen kristallisieren sich zugleich die Antriebsfedern des eigenen literarischen Schaffens heraus: die Trauer um die als Säugling verstorbene Tochter, seine Schuldgefühle und sein Ehrgeiz.
Berlin, 2004. Edward Cohen, Besitzer einer angesagten Modeboutique, hört seit seiner turbulenten Kindheit immer wieder, wie sehr er Adam gleicht – seinem Großonkel, den er nie gekannt hat, dem schwarzen Schaf der Familie. In dem Moment, in dem Edwards Berliner Leben in tausend Stücke zerbricht, fällt ihm Adams Vermächtnis in die Hände: ein Stapel Papier, adressiert an eine gewisse Anna Guzlowski. Berlin, 1938. Adam Cohen ist ein Träumer. Aber er wächst als jüdischer Junge in den dreißiger Jahren in Deutschland auf, und das ist keine Zeit zum Träumen. Selbst wenn man eine so exzentrische Dame wie Edda Klingmann zur Großmutter hat, die ihren Enkel die wichtigen Dinge des Lebens gelehrt hat – nur das Fürchten nicht. Als Adam mit achtzehn Anna kennenlernt, weiß er, wovon seine Träume immer gehandelt haben. Doch während die Familie Cohen die Emigration nach England vorbereitet, verschwindet Anna in der Nacht des 9. Novembers 1938 spurlos. Wo soll Adam sie suchen? Sechzig Jahre später liest Edward atemlos Seite um Seite und erfährt, wie weit Adam auf seiner Suche nach Anna gegangen ist…
Von den fünfziger Jahren über das Wendejahr 89 bis zum Beginn des neuen Jahrtausends reicht dieser Familienroman. Im Mittelpunkt drei Generationen: Die Großeltern, überzeugte Kommunisten, kehren aus dem mexikanischen Exil in die junge DDR heim, um die neue Republik aufzubauen. Ihr Sohn, als junger Mann nach Moskau emigriert und später in ein sibirisches Lager verschleppt, tritt die Reise vom Ural aus an. Er kehrt zurück in eine Kleinbürgerrepublik, an deren Veränderbarkeit er weiterhin glaubt. Dem Enkel wird die Wahlheimat von Eltern und Großeltern indes zu eng – bis er, ausgerechnet am neunzigsten Geburtstag des Patriarchen, in den Westen geht.
Anpassung ist alles, weiß Inge Lohmark. Schließlich unterrichtet sie seit mehr als dreißig Jahren Biologie. Daß ihre Schule in vier Jahren geschlossen werden soll, ist nicht zu ändern – in der schrumpfenden Kreisstadt im vorpommerschen Hinterland fehlt es an Kindern. Lohmarks Mann, der zu DDR-Zeiten Kühe besamt hat, züchtet nun Strauße, ihre Tochter Claudia ist vor Jahren in die USA gegangen und hat nicht vor, Kinder in die Welt zu setzen. Alle verweigern sich dem Lauf der Natur, den Inge Lohmark tagtäglich im Unterricht beschwört. Als sie Gefühle für eine Schülerin der 9. Klasse entwickelt, die über die übliche Haßliebe für die Jugend hinausgehen, gerät ihr biologistisches Weltbild ins Wanken. Mit immer absonderlicheren Einfällen versucht sie zu retten, was nicht mehr zu retten ist.
Lili führt ein unstetes Leben, verdingt sich als Kellnerin, zieht mit ihren beiden Kindern durch die Schweiz. Sie träumt von einer guten Ausbildung, einem Familienleben, während sie die Nächte in dunklen Kellern durchtanzt, ihre Kinder sich selbst überlässt. Der kleine Werner streift unablässig durch Hotelflure und spioniert die Gäste aus. Er träumt davon zu sein wie seine ältere Schwester. Emma ist ruhiger, sitzt oft einfach am Fenster und ritzt an ihren Armen. In St. Moritz taucht eines Tages ein Mann auf, dessen Name allen dreien sehr bekannt vorkommt. Und Lili ergreift einmal mehr die Flucht, bis – ja, bis ihr Leben durch ein tragisches Ereignis endgültig aus den Fugen gerät.
Leute werden verschleppt, verschwinden, werden eingesperrt oder gefoltert. Amy arbeitet für einen privaten Sicherheitsservice, sie kann die Korruption und Gewalt nur ahnen, die sich als Abgrund hinter den geheimen Operationen abzeichnet. Als sie beschließt auszusteigen, gerät sie endgültig in die Fänge einer undurchsichtigen, aber brutalen Organisation. Amys Verlorenheit korrespondiert mit dem Ringen um die Wahrnehmung der Realität. Was kann sie glauben? Wer ist sie selbst? Und vor allem: Was passierte an dem Tag, an den sie sich nicht erinnern kann? Ein Roman, der nach dem Ort des Individuums in einer zunehmend privatisierten Öffentlichkeit fragt.
Eine Vogelschutzinsel in der Ostsee. Dort begegnet der junge Erik der älteren, verschlossenen Forscherin Inez und nähert sich ihr mit zärtlicher Unbeschwertheit. Mit ihm ist Rainer Feldberg auf die Insel gekommen, eine undurchsichtige Figur, der die beiden beobachtet, befragt, aushorcht. Es stellt sich heraus, dass Inez und er sich von früher kennen. Welches Spiel wird hier gespielt? Aus den Andeutungen Feldbergs, dem Wenigen, das Inez erzählt, und aus Aufzeichnungen, die Erik findet, setzt sich nach und nach eine unglaubliche Geschichte zusammen: Die Biografie eines ostdeutschen Jungen, die als Stasi-Legende und Polit-Story erfunden wird.
Dr. Maike Albath, geboren 1966 in Braunschweig, lebt in Berlin. Sie studierte Romanistik und Germanistik in Berlin und Italien und promovierte über den italienischen Lyriker Andrea Zanzotto. Seit 1993 ist sie Journalistin bei Deutschlandfunk und DeutschlandRadio Kultur. Darüber hinaus ist sie Mitarbeiterin der Neuen Zürcher Zeitung, der Frankfurter Rundschau, der Süddeutschen Zeitung und der Zeitschrift Cicero. 2002 wurde sie mit dem Alfred-Kerr-Preis für Literaturkritik ausgezeichnet, 2006 mit der „Übersetzerbarke“. Im Frühjahr 2010 erschien ihr Buch „Der Geist von Turin. Pavese, Ginzburg, Einaudi und die Wiedergeburt Italiens nach 1943“ im Berenberg Verlag.
Gregor Dotzauer wurde 1962 in Bayreuth geboren. Nach dem Studium der Germanistik, Philosophie und Musikwissenschaft arbeitete er unter anderem für die Frankfurter Allgemeine Zeitung, die Süddeutsche Zeitung und die Zeit. Seit 1999 ist er Literaturredakteur des Berliner Tagesspiegel. 2009 erhielt der den Alfred-Kerr-Preis für Literaturkritik.
Dr. Ulrike Draesner, geboren 1962, studierte Germanistik, Anglistik und Philosophie in Deutschland und England. Sie lebt als freie Autorin in Berlin. Ihr Werk umfasst Romane, Erzählungen, Gedichte, Essays und Übersetzungen aus dem Englischen und Französischen. Gast- und Poetikdozenturen u.a. in Kiel, Birmingham, Bamberg. Mehrfache Gastprofessuren am Deutschen Literaturinstitut in Leipzig. Draesner hat für ihr Werk zahlreiche Auszeichnungen erhalten. www.draesner.de
Clemens-Peter Haase, geboren 1959, studierte Neuere Geschichtswissenschaft, Deutsche Philologie, Soziologie und Politologie in Münster und Helsinki. Nach Stationen im Europäischen Parlament und in der Friedrich-Ebert-Stiftung, absolvierte er die Dozentenausbildung des Goethe-Instituts und wurde in die Dozentenlaufbahn des Goethe-Instituts übernommen. Er wurde in München, Bremen und London, eingesetzt, die Institute in Tampere und Sofia leitete er zwischen 1994 und 2003. Seit 2003 leitete er den Bereich Literatur und Übersetzungsförderung in der Zentrale des Goethe-Instituts München. Er veröffentlichte zur finnischen Geschichte sowie zu literaturästhetischen Themen und schrieb Literaturkritiken u.a. für den Rheinischen Merkur und den Tagesspiegel. Clemens-Peter Haase verstarb im Juli 2011.
Dr. Ina Hartwig, geboren 1963 in Hamburg, studierte Romanistik und Germanistik in Avignon und Berlin. Ihre Dissertation erschien 1998 im Fischer Verlag. Sie war Herausgeberin des „Kursbuch“ (2002-2005) und Gastprofessorin in St. Louis (USA) und in Göttingen. Sie tritt regelmäßig als Kritikerin in der 3sat-Fernsehsendung „Kulturzeit“ auf. Nach vielen Jahren als verantwortliche Literaturredakteurin der Frankfurter Rundschau (1997-2009) lebt sie als freischaffende Autorin, Kritikerin und Moderatorin in Frankfurt am Main. Seit 2010 gehört sie dem Beirat Literatur des Goethe-Instituts an und schreibt für die Die Zeit und die Süddeutsche Zeitung.
Christine Westermann, 1948 in Erfurt geboren, ist in Mannheim aufgewachsen. Nach dem Abitur absolvierte sie eine Ausbildung an der Deutschen Journalistenschule in München, und volontierte anschließend beim ZDF. Bis 1983 moderierte sie die ZDF "Drehscheibe". Knapp zwanzig Jahre lang moderierte sie ab 1983 mit Frank Plasberg die "Aktuelle Stunde" im WDR. Seit 1996 ist sie zusammen mit Götz Alsmann Gastgeberin der Sendung "Zimmer frei". Sie ist Grimmepreisträgerin und 2010 dem ersten Deutschen Radiopreis ausgezeichnet worden. Als freie Mitarbeiterin arbeitet sie bei verschiedenen Hörfunksendern und empfiehlt seit 2000 im WDR Radio und Fernsehen Bücher. Daneben ist sie auch als Buchautorin bekannt.
Uwe Wittstock, 1955 geboren, lebt in München und bei Frankfurt am Main. Er war jeweils rund zehn Jahre lang Literaturredakteur der FAZ, Lektor im S. Fischer Verlag und Kulturkorrespondent der Zeitung Die Welt. Seit 2010 ist er Literaturredakteur des Magazins Focus. Er wurde ausgezeichnet mit dem Theodor-Wolff-Preis für Journalismus. Zuletzt veröffentlichte er den Erziehungsberater „Der Familienplanet. Eltern. Kinder. Katastrophen.“ (2004), die Biographie „Marcel Reich-Ranicki. Geschichte eines Lebens“ (2005), einen Streifzug durch den Literaturbetrieb: „Die Büchersäufer“ (2007) und „Nach der Moderne. Ein Essay zur deutschen Gegenwartsliteratur in zwölf Kapiteln über elf Autoren.“ (2009).