Preisverleihung 14. Oktober 2024
Preisverleihung 14. Oktober 2024
Eine sympathische Frauenstimme teilt Robert am Telefon mit, er habe 6,2 Millionen Euro im Lotto gewonnen. Mit einem Schlag scheint er alle Sorgen los zu sein. Als erste soll es seine Frau erfahren, im angemessenen Rahmen: romantisches Abendessen, ein kleines Geschenk, Blumen. Doch der Abend verläuft anders als geplant. Glück und Katastrophen wechseln sich ab und am Ende muss Robert herausfinden, wer er wirklich ist.
Die Dorfgeschichte beginnt in den späten 40er-Jahren: Franz Klett gehörte zu den Gescheitesten in dem kleinen Dorf im Schwäbischen. Alle wussten alles über ihn. Niemand aber konnte sich erklären, warum sein Leben nicht glückte. Doch Franz hat alles aufgeschrieben, bis zum Letzten. Helmut beginnt, diese beklemmenden Notizen zu studieren und fügt sie zur Geschichte seines rätselhaften, tragischen Jugendfreundes zusammen.
In einem Sommergewitter kentert das Segelboot des angesehenen Berliner Richters Wilhelm Weitling. Er kommt nur knapp mit dem Leben davon, muss aber feststellen, dass ihn sein Unfall fünfzig Jahre in die Vergangenheit zurückgeworfen hat. Neugierig, aber auch mit sanfter Kritik begleitet er den Jungen, der er einmal war, durch die Tage nach dem Sturm. Wer ist er damals gewesen? Und wie konnte aus diesem Menschen der werden, der er heute ist? Muss er die Erinnerung an seine Eltern, seine erste Liebe, seine Berufswahl, sein ganzes Leben revidieren? Und wird er zu seiner Frau und in sein altes Leben zurückkehren dürfen? Stenadolny entführt uns auf eine philosophische Zeitreise, die seinen scharf beobachtenden Helden zu unverhofften Erkenntnissen führt.
Bis heute wird die Originalrezeptur von 4711 Echt Kölnisch Wasser geheim gehalten. Ein Fläschchen mit dem Urdestillat löst eine weltweite Jagd aus, da ihm übersinnliche Kräfte zugeschrieben werden. Als dabei norwegische Botschafter stirbt, kehrt Cheng, der einarmige Detektiv, zurück nach Wien. Wie sein Hund, der mittlerweile Höschen trägt, muss Cheng sich für seinen dritten Fall ein dickes Fell zulegen.
Sixten Brauns vollkommen normales Managerleben implodiert, als in Taiwan ein Wal explodiert und Sixten von einem Teil des Wal-Innenlebens k.o. geschlagen wird. Kaum aus dem Krankenhaus entlassen, stürzt er mit dem nächstbesten Flugzeug ab – und überlebt abermals. Doch nicht ohne zwischendurch die große Liebe erlebt zu haben. Und so kommt er Jahre später zu einem Kind, das nicht sein eigenes sein kann, es dann aber plötzlich doch ist: ein frisch verwaister Junge namens Simon, der nur in seiner eigenen, erfundenen Sprache spricht. Schließlich liegt es an ihm, dass sich so manche Gerade in Sixtens Leben zum Kreis schließt.
Ein geistreicher, von bizarren, urkomischen Ideen sprühender Roman, der mit stilistischer Eleganz unsere globale Gesellschaft abbildet. Wir erleben einen Mann, der sich und sein Leben immer wieder neu erfindet. Ein moderner Münchhausen. Wir reisen mit ihm rund um die Welt, bis er in Stuttgart als Bademeister landet. „Der Allesforscher“ interessiert sich vom Phänomen des Wimpernschlags bis zum Überleben auf See für nahezu alles – und wird mit Tiefe, Temperament und berückender Leichtigkeit beschrieben.
Was passiert, wenn man der Natur und den eigenen Sinnen nicht mehr trauen kann? "Hysteria" erzählt die Geschichte von Bergheim, der auf einem Biomarkt merkwürdig unnatürliche Himbeeren entdeckt. Auf der Suche nach dem Rätsel ihrer Beschaffenheit und Herkunft gerät er immer tiefer in eine kulinarische Dystopie, in der das Natürliche nur noch als absolutes Kunstprodukt existiert, weil das Künstliche längst alle Natur ersetzt hat. Aber keiner weiß davon. Nur seine Hypersensibilisierung befähigt Bergheim, die unheimliche Veränderung wahrzunehmen und ihr nachzugehen. Alle Fäden laufen im Kulinarischen Institut zusammen, wo er Charlotte wiedertrifft, seine Studienfreundin und ehemalige Geliebte, die nun als Leiterin an der Spitze der Bewegung des "Spurenlosen Lebens" steht. Allein mit Ansgar, dem dritten im Bunde des ehemaligen Uni-Triumvirats, wird es Bergheim gelingen, etwas dagegen zu tun.
Das Mädchen ist zurück: In zehn Geschichten entfaltet Angelika Klüssendorf ein Kinderleben in der DDR in den 60ern und 70ern, geprägt von Ungeborgenheit und Sehnsucht. Nach dem Tod der geliebten Großmutter muss das Mädchen Übergriffen und Teilnahmslosigkeit begegnen. Es ringt darum, seine Eltern auszuhalten und zu verstehen und die Schwester zu beschützen. Lichtblicke liefern Bücher, das Lesen bietet selbst im Kinderheim noch einen Ausweg. Die Kaschnitz-Preisträgerin erzählt die Vorgeschichten zum Erfolgsroman „Das Mädchen“ neu, die vor zwanzig Jahren erschienen und nicht mehr lieferbar sind. Und sie überprüft schonungslos, was nicht erzählt wurde und warum. Ist Wahrhaftigkeit im Erzählen von sich möglich? Autofiktion, radikal und bewegend!