Ceremony October 14th 2024
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Buenos Aires 1974: Die Autowerkstatt von Ballester ist eine Brutstätte des utopischen Denkens. Eine Mädchenschule praktiziert die Theologie der Befreiung. Die Männer der Autowerkstatt verfolgen atemlos die Nachrichten, und der Friseur gerät außer sich über den Tod des Präsidenten. Sie lauschen den Stimmen der Toten, singen ihre Lieder und feiern das Leben. Doch politische Unruhen, Gewalt und die drohende Militärdiktatur verwandeln das Land in einen zutiefst unheimlichen Ort. Wer überleben will, braucht eine Vision.
Eine Lichtgestalt geht um in der argentinischen Vorstadt: die fluoreszierende und Segen spendende Maria, welche von der naseweisen Klosterschülerin Teresa von Haus zu Haus getragen wird. Die Stadt bevölkern außerdem ein hysterisches Hündchen, ein dichtender Automechaniker, die putzwütige Besitzerin eines Waschsalons und zwei dummdreiste Polizisten. Dieser Roman sprüht vor Ideen, er ist ein Vulkan voller verschachtelter Sätze, die uns atemlos Seite um Seite umblättern lassen. Das fröhliche Setting spielt sich vor einer immer düsterer werdenden Kulisse ab: es ist 1974, Juan Domingo Perón ist tot und die Militärjunta bereitet die Machtübernahme vor.