Ceremony October 14th 2024
Ceremony October 14th 2024
Wilburs Mutter stirbt bei der Geburt, sein Vater macht sich aus dem Staub, und sein erstes Zuhause ist der Brutkasten. Erst als seine Großeltern ihn zu sich holen, erfährt er, was Heimat ist. Doch das Glück währt nicht lang: Sein bester Freund kommt in die Erziehungsanstalt, seine Großmutter stirbt bei einem Unfall. Doch die charmante Aimee will ihm beibringen, sein Glück da zu suchen, wo es offen vor ihm liegt.
Rolf Lapperts Roman „Nach Hause schwimmen“ ist wie ein breiter epischer Strom, der voran- und zurückfliesst, sich in viele Nebenflüsse verzweigt, diese wieder zusammenführt und dabei unendlich viele verrückte Personen und Geschichten mitführt. Sein Held, ein Nichtschwimmer, der des Lebens überdrüssig ist, weil es ihn allzu sehr gebeutelt hat, lernt dennoch beides: Schwimmen und Leben.
Lennard Salm ist in allem halbwegs erfolgreich, aber doch fremd im eigenen Leben. Als seine ältere Schwester stirbt, reist er zurück nach Hamburg, wo seine Familie lebt. So schnell wie möglich will er wieder zurück in sein eigenes Leben. Aber was ist das, das eigene Leben? Salms jüngere Schwester Bille verliert ihren Job, sein Vater nähert sich immer schneller der Hilflosigkeit. Salm wird gebraucht, und auch er selbst braucht Rat. „Über den Winter“ zieht unaufhaltsam hinein in das Denken und Fühlen eines Menschen in der Mitte des Lebens, unterwegs durch die Stadt seiner Kindheit.
Lennard Salm ist fünfzig, Konzeptkünstler mit Atelier in New York. Als er bei der Suche nach Material für seine Installationen zwischen Strandgut eine Babyleiche findet, die ganz offenbar von einem untergegangenen Flüchtlingsboot stammt, stellt er zum ersten Mal den Sinn seiner Arbeit grundlegend infrage. Kurz darauf erreicht ihn die Nachricht vom Tod seiner Schwester, und so kehrt er zurück zu seiner Familie. Doch aus dem geplanten Kurzbesuch wird eine biographische Neuorientierung. Rolf Lappert ist ein glänzender Stilist und zugleich ein Seismograph der Gegenwart: Sein bildmächtiger Familien- und Gesellschaftsroman zeichnet verschiedenste Formen von zunehmender Vereinzelung in der Massengesellschaft nach und zeigt auf, dass Leben nicht ohne Verantwortung, ohne Bindung, ohne ein Sich-Einlassen zu haben ist.