Cérémonie 14 Octobre 2024
Cérémonie 14 Octobre 2024
Roman des Jahres, Shortlist, Longlist und die Jury des Deutschen Buchpreises von 2013.
Markus Lee reist in die Normandie, um für ein Kunstmagazin Brücken zu zeichnen, die bei der Landung der Alliierten im Sommer 1944 eine entscheidende Rolle spielten. Lee nimmt seinen fünfzehnjährigen Neffen Jesse mit, dessen bester Freund mit seiner Familie ein verlassenes Strandhotel hütet. Überschattet wird die Reise von der Trauer um Jesses Mutter Ira, deren Suizid der Bruder und der Sohn jeder für sich verwinden müssen. In der verwunschenen Atmosphäre des Hotels L’Angleterre entwickelt sich der geplante Kurzaufenthalt zu einer monatelangen Auszeit, die nicht nur für Markus Lee einen Wendepunkt im Leben markiert.
Chaim Soutine, der weißrussisch-jüdische Maler und Zeitgenosse von Chagall, Modigliani und Picasso, fährt am 6. August 1943 in einem Leichenwagen versteckt von der Stadt Chinon an der Loire ins besetzte Paris. Die Operation seines Magengeschwürs ist unaufschiebbar, aber die Fahrt dauert aufgrund der Umwege – um die Kontrollposten der Besatzungsmacht zu meiden – viel zu lange, nämlich 24 Stunden. In einem Strom bizarrer Bilder, die der verfolgte Maler im zeitweiligen Morphin-Delirium vor sich auftauchen sieht, erzählt der Roman halb historisch, halb fiktiv Episoden aus Soutines Kindheit in Smilowitschi bei Minsk, die ersten Malversuche in Wilna, den beharrlichen Traum von Paris, der Welthauptstadt der Malerei.
Jonas ist Tourist in einer Todeszone, er nimmt an einer Expedition zum Gipfel des Mount Everest teil. Während des qualvollen Aufstiegs hängt er seinen Erinnerungen nach. An seine wilde Kindheit, an das grausame Schicksal seines Bruders Mike, an seine endlosen Reisen nach Havanna, Tokio, Jerusalem und Oslo. Und schließlich an die magische Begegnung mit Marie, seiner großen Liebe, die sein ganzes Leben verändert. Thomas Glavinics neuer Roman ist eine Expedition ins Ungewisse – ein unvergleichliches Buch, packend und verstörend zugleich, von einer leidenschaftlichen Energie und enormen Suggestivkraft. Und ein Buch der Liebe.
Auf dem Bahnhof in einer abgelegenen Provinzstadt wird eine Bombe gefunden. Ein Lehrer glaubt auf einem Fahndungsfoto seinen Lieblingsschüler Daniel zu erkennen, der sich nach einer Israel-Reise in religiöse und politische Phantastereien verrennt. Ist Daniel dem amerikanischen Endzeitprediger verfallen, der eines Tages in ihrem Ort aufgetaucht war und dann nach Jerusalem ging? Oder hat ein gemeinsamer Sommer den Jungen auf Abwege geführt, als der Lehrer und Daniel ganze Tage außerhalb der Zeit verbrachten? Mit seinem bewegenden und spannenden Roman ist NorbertGstrein auf der Höhe seiner Kunst: ein Roman über Heimat und Exil und über die verhängnisvolle Sehnsucht nach Unschuld und Reinheit.
Die von Menschen auf Erden angerichteten Desaster haben jedes Maß überschritten. Der Planet ist für die Raubgier der Märkte und Mächte zu klein geworden. Im 23. Jahrhundert beginnt die Auswanderung der Starken und der Eroberer auf Mond und Mars. Sie lassen auf der Erde nur die alte Menschheit zurück, die nun ruhig ihr Erlöschen erwartet. Doch 200 Jahre später erweist sich der Mars endgültig als zu lebensfeindlich. Die neuen Menschen vom Mars kehren zurück und übernehmen brutal die Macht auf der friedlich gewordenen Erde. Was wie eine düstere Zukunftsvision klingt, ist ein hochaktueller Roman über Emigration und Heimkehr.
Es ist der Sommer vor der Wirtschaftskrise. Martin Friedland, katholischer Priester ohne Glauben, übergewichtig, weil immer hungrig, trifft sich mit seinem Halbbruder Eric zum Essen. Der hochverschuldete, mit einem Bein im Gefängnis stehende Finanzberater hat unheimliche Visionen, teilt davon jedoch keinem etwas mit. Schattenhafte Männer, sogar zwei Kinder warnen ihn vor etwas, nur: Gelten diese Warnungen wirklich ihm, oder ist etwa sein Zwillingsbruder Iwan gemeint, der Kunstkenner und Ästhet, der ihm zum Verwechseln ähnlich sieht? Schon nimmt das Unheil seinen Lauf.
Silvester in einer kleinen Stadt: Vera geht schwimmen. Es ist ihr 46. Geburtstag, zu Hause warten wie jedes Jahr ihr Mann, ihr Sohn und ihre Freunde, um gemeinsam zu feiern. Da findet sie im Schwimmbad den Ausweis einer anderen Frau und haut ab. Nach London, wo sie sich mehr erhofft, als ihr bisheriges Leben ihr bieten konnte. Am selben Tag feiert Friedrich Wünsche die Wiedereröffnung seines Warenhauses. Er hat es geerbt und hegt große Träume. Was wäre ein besserer Ort für Utopien als das »Haus Wünsche«? ›Wünsche‹ erkundet, ob ein besseres Leben möglich wäre. Ob man nach dem Neuanfang ein anderer ist – oder nur um eine Lebenslüge leichter. Vera und die anderen Geburtstagsgäste, die sich einen Silvesterabend lang Sorgen um sie machen, erwartet ein Jahr voller Veränderung.
Zunächst ist es für Krynitzki ein ganz normaler Auftrag: Er soll eine verschwundene Luxuslimousine ausfindig machen und von Kiew nach Deutschland zurückbringen. Mit solchen Missionen verdient der Enddreißiger seinen Lebensunterhalt, Versicherungen bezahlen ihn, und auch in diesem Fall scheint der Betrug auf der Hand zu liegen. Halb unbewusst vor seiner Familie und seiner zerrütteten Beziehung aus Berlin flüchtend, fährt Krynitzki nach Kiew – und stellt fest, dass der dortige Halter des Fahrzeugs ein hoher Beamter war, der vor wenigen Monaten gestorben ist. Krynitzki lernt die rätselhafte, eigentümlich anziehende Witwe Svetlana kennen – und ihren Sohn Arkadij, ein hochbegabter Geist, der in einer psychiatrischen Anstalt lebt und sich obsessiv mit der gewaltreichen ukrainischen Geschichte sowie mit dem Schicksal seiner vor Jahrzehnten verschwundenen Kinderfrau Olga befasst. Krynitzki erkennt, dass die Spuren zu der unauffindbar bleibenden Limousine wie zu Olga im Dunkel der Familiengeschichte zusammenlaufen, merkt aber nicht, dass er längst in einen gefährlichen Strudel geraten ist. Denn er wird selbst verfolgt...
Ist es ein Märchen, das hier erzählt wird, ist es die reine Wahrheit, ist es beides? Als Minna einer alten, aus Ostpreußen stammenden Dame begegnet, beginnt sich ein Beziehungskarussell zu drehen, bei dem Vergangenheit und Gegenwart durcheinandergewirbelt scheinen und der Glanz früherer und ferner Zeiten sich ins heutige München mischt. Einmal mehr zeigt sich, dass das Leben ein Kreislauf aus Geburt und Tod ist. Als Frühchen ist Minna auf die Welt gekommen, und auch ihr Ende, ob wahr oder erfunden, lässt nicht allzu lange auf sich warten. In aller Abgründigkeit führt "UnterderHand" nach Utopia und wieder zurück. An ein Ziel, das es wirklich gibt: Schwarzort.
Der Protagonist dieser raffiniert gebauten Debütnovelle von JonasLüscher, der Schweizer Fabrikerbe Preising, wird auf einer Geschäftsreise in einem gehobenen tunesischen Oasenresort Zeuge aufwendiger Hochzeitsvorbereitungen. Reiche junge Engländer aus der Londoner Finanzwelt haben Freunde und Familie für ein großes Fest um sich versammelt und feiern schon im Voraus ausschweifend, als sich die wirtschaftlichen Krisensignale zur Katastrophe verdichten: Das britische Pfund stürzt ab, kurz danach ist England bankrott, mit unabsehbaren Folgen, die auch Tunesien nicht unberührt lassen. Preising, als Schweizer zwar von den schlimmsten Folgen ausgenommen, muss miterleben, wie dünn die Decke der Zivilisation ist, und lernt seine ganz eigene Lektion in Globalisierung, denn seine Firma lässt in Tunesien fertigen. Auch Preising bleibt nicht ungeschoren.
Ein vielstimmiger Gesang der Nacht: Prostituierte, Engel und Geschäftsmänner kämpfen um Geld, Macht und ihre Träume. Eine junge Frau steht am Fenster, schaut in den Abendhimmel, im Januar laufen die Geschäfte nicht, die Gedanken tanzen in ihrem Kopf. »Der Pferdemann« sucht seine Tochter. »Der Bielefelder« rollt mit neuen Geschäftskonzepten den Markt auf, investiert in Clubs und Eroscenter. »AK 47« liegt angeschossen auf dem Asphalt. Schonungslos und zärtlich schreibt Clemens Meyer in seinem Roman von Nachtgestalten, von ihrem Aufstieg und Fall, vom Schmutz der Straße und dem Fluss des Geldes.
Ist das normal? Zwischen Hunderten von körperlich und geistig Behinderten als jüngster Sohn des Direktors einer Kinder- und Jugendpsychiatrie aufzuwachsen? Der junge Held in JoachimMeyerhoffs zweitem Roman kennt es nicht anders – und mag es sogar sehr. Sein Vater leitet eine Anstalt mit über 1.200 Patienten, verschwindet zu Hause aber in seinem Lesesessel. Seine Mutter organisiert den Alltag, hadert aber mit ihrer Rolle. Seine Brüder widmen sich hingebungsvoll ihren Hobbys, haben für ihn aber nur Häme übrig. Und er selbst tut sich schwer mit den Buchstaben und wird immer wieder von diesem großen Zorn gepackt. Glücklich ist er, wenn er auf den Schultern eines glockenschwingenden, riesenhaften Insassen übers Anstaltsgelände reitet.
Arbeit, Arbeitsweg und Schlaf. So sah das erfolgreiche Leben von Darius Kopp aus. Bis er eines Tages den Job verlor und seine Frau sich bald darauf das Leben nahm. Seitdem lebt er apathisch dahin, verlässt für Monate die Wohnung nicht und tötet die Zeit mit Fernsehen und Fertigpizza. Er beschließt neue Wege zu gehen: Darius will das auf Ungarisch geschriebene Tagebuch seiner Frau lesen, und er muss ihre Urne beisetzen. Aber wo? In ihrem ungarischen Heimatdorf oder in Budapest oder an den Hängen des Ararat? So begibt sich Darius auf eine lange Reise – auf der Suche nach der Wahrheit über seine Frau und über sich selbst.
Altfried Janich findet nach der Wiedervereinigung eine Stelle im »Ostschloss«, einem heruntergekommenen Barockbau, der eine psychiatrische Anstalt beherbergt. Er nimmt seinen Patienten gegenüber die Sonnenposition ein, bietet ihnen Orientierung und spendet Trost. Als sein Freund Odilo durch einen rätselhaften Autounfall stirbt, gerät er selbst auf die Nachtseite der Dinge. Tagsüber rücken ihm die Patienten zu nahe, nachts geistert er durch die Säle. Es plagen ihn Erinnerungen, seine Familiengeschichte holt ihn ein. Bald stellt sich die Gewissheit ein, dass er aus dem Schloss nicht mehr wegkommen wird.
Stangls vierter Roman ist der Zustandsbericht rund um diesen Imperativ herum, der die Veränderung des schlechten Bestehenden verlangt: Da ist eine junge Frau, die als Demonstrierende gegen die neue, rechtslastige Regierung in Wien im Februar 2000 durch politisches Handeln ein neues Existenzgefühl erfährt. Ihre Schwester Mona geht zur selben Zeit einen ganz anderen Weg, der in einem schockierend-befreienden acte gratuit endet. Und 15 Jahre später gerät ein Dr. Walter Steiner in eine existenzielle Krise, da seine Frau ihn verlässt; gleichzeitig verbindet ihn der zufällige Fund von alten Bildern mit diesen zwei Frauen und stellt neue Zusammenhänge her.
Da sind die drei Jugendlichen, die Pläne aushecken für die bevorstehenden Schulferien und dabei genau wissen, dass auch dieses Jahr nichts geschehen wird, da ist die Troika, die sich regelmäßig zum Carambole-Spiel trifft, da ist Schorsch, der immer dann auftaucht, wenn man ihn nicht erwartet, und da sind die beiden verfeindeten Brüder, die seit jenen Erbschaftsstreitigkeiten nie mehr miteinander gesprochen haben. Im Dorf verharren die Menschen in ihrem Alltag wie gelähmt, während sich um sie herum alles verändert: Restaurants schließen, neue Wohnviertel entstehen, soziale Netze zerbrechen, Familien fallen auseinander. In zwölfRunden nähert sich JensSteiner diesem sozialen Gefüge an, lässt die Dorfmenschen in ihrer Hilflosigkeit erstarren und öffnet ganz kleine Lücken, durch die hindurch ein Schritt in eine – wenn auch unsichere – Zukunft möglich wäre.
Ein Mann hat alles verloren, seine Freundin, seine Geliebte, seinen Beruf, seine Wohnung, er hat einen Bankrott hinter sich und ist hoch verschuldet. Nun lebt er für eine Weile ganz allein auf einer Insel in der Elbmündung, versieht den Dienst als Vogelwart. Ein geradezu eremitisches Dasein, das durch einen Anruf durcheinandergewirbelt wird. Anna kündigt ihren Besuch an – eben jene Anna, die vor sechs Jahren vor ihm nach New York geflohen ist und zuvor sein Leben komplett aus den Angeln gehoben hat. Und während Eschenbach sich auf das Wiedersehen mit ihr vorbereitet, seinen Alltagsritualen folgt, Vögel zählt und Strandgut sammelt, besuchen ihn die Geister der Vergangenheit und es entfaltet sich die Geschichte von Eschenbach, Selma, Anna und Ewald. Es ist die Geschichte von zwei Paaren, die glücklich miteinander waren und es nicht bleiben konnten, als Eschenbachs große, verbotene, richtige und falsche Leidenschaft für Anna entbrannte.
Aus einem kaukasischen Städtchen über Leningrad bis nach Berlin führt das grandiose Roman-Debüt von NelljaVeremej, das seine geographischen und kulturellen Motive schon im Titel trägt. »Berlinliegtim Osten« heißt das Buch, in dem von den städtischen Enklaven russischer Migranten ebenso farbig erzählt wird wie von Provinzkindheiten in der ehemaligen Sowjetunion. Das Berlin dieses Romans, der rund um den Alexanderplatz spielt, hat seine Reservate der Einsamkeit und der Lebensfreude, und es wird durch die unnachahmliche Stimme einer Ich-Erzählerin lebendig, die den nur scheinbar unspektakulären Beruf einer Altenpflegerin ausübt. Durch sie hindurch wandern die Lebensgeschichten der Klienten und verbinden sich mit ihrer eigenen Biografie. Darin gibt es neben dem aberwitzigen, fast surrealen Osten auch ein Deutschland, in dem diese Frau endgültig anzukommen versucht. »BerlinliegtiOsten« lebt von der zarten Zuneigung der Autorin zu ihren Figuren, der Roman entwirft ein großes Panorama aus Geschichten und Geschichte, und er handelt vom Anfang allen Erzählens: von der Erinnerung.
"Kein Schriftsteller, der bei Trost ist, schreibt eine Autobiographie", lautet der erste Satz. UrsWidmer hat die eigene Warnung in den Wind geschlagen und ein großartiges Erinnerungsbuch verfasst. Mit dreißig begann sein Leben als Schriftsteller. Die Zeit davor bildet das Fundament seines Werks, und ihr ist dieses Buch gewidmet, den Fakten und Erinnerungen, wie es »tatsächlich« war. Eine persönliche Geschichte aus den für die Weltgeschichte so entscheidenden Jahren 1938-1968. Das Besondere dieser Autobiographie: Sie hört da auf, wo andere gewöhnlich anfangen. UrsWidmers Jahre als Kind, als junger Mann, als Student, als Lektor. Elternhaus, Freunde, die ersten Lieben, seine Frau May. Familiengeschichten und Familienmythen. Die Schule, die Lehrer. Die Ferien, die Reisen. Basel, Montpellier, Griechenland, Paris. Banales wie Dramatisches in einer Zeit, in der Geschichte geschrieben wurde: der Zweite Weltkrieg, der Kalte Krieg, die sechziger Jahre. Und immer wieder die Eltern, die großen Schatten in seinem Werk. Auch wenn diese Erinnerungen oft von Tragischem handeln, ihre Vitalität und Anschaulichkeit sind unübertrefflich.
Frisch getrennt von seiner Ehefrau, bricht der Pianist Tom Holler mit seiner Berliner Band zu einer Konzerttour durch Italien auf. In Neapel hofft er, seine große Liebe Betty Morgenthal wiederzutreffen und endlich zu begreifen, warum er seinen besten Freund verlieren musste. Seine Erinnerung weiß von verpasstem und verspieltem Glück. Aber nur wenn er zum Kern vordringt, zu jener Nacht in Como, als das Dreigestirn der Freunde auseinanderbrach, hat sein Leben, und vielleicht auch die Liebe, eine zweite Chance. Berlin und Italien, Schwermut und Leichtsinn, die lauten und die leisen Töne – ein Roman voller Musik.
Dr. Helmut Böttiger, geboren 1956 in Creglingen, studierte Germanistik und Geschichte in Freiburg. Nach Stationen als verantwortlicher Literaturredakteur unter anderem bei der „Frankfurter Rundschau“, lebt er heute als freier Autor und Kritiker (Süddeutsche Zeitung) in Berlin. Seine Veröffentlichungen umfassen unter anderem Orte Paul Celans. Wien 1996 und Die Gruppe 47. Als die deutsche Literatur Geschichte schrieb, München 2012. Er ist Kurator von Literaturausstellungen, ist als Gastprofessor für Literaturkritik tätig und erhielt den Curtius-Förderpreis für Essayistik 1996 sowie den Kerr-Preis für Literaturkritik 2012.
Dr. Katrin Lange hat in Würzburg, Wien und München Neuere deutsche Literaturwissenschaft und Kunstgeschichte studiert. Seit 2003 ist sie Programmreferentin im Literaturhaus München, wo sie unter anderem zuständig ist für die Konzeption und Koordination der Autorenseminare der Bayerischen Akademie des Schreibens.
Ursula März wurde 1957 in Franken geboren und lebt seit langem in Berlin. Nach einem Zeitungsvolontariat in Kassel studierte sie Germanistik und Philosophie in Köln und Berlin und ist seitdem als Kritikerin, Autorin und Kolumnistin tätig, seit 2006 als feste Mitarbeiterin der ZEIT. Sie gehörte verschiedenen Jurys an, unter anderem der des Bachmannpreises, wurde mit dem Klagenfurter Preis für Essayistik und dem Berliner Preis für Literaturkritik ausgezeichnet. Sie ist Mitautorin des 2009 erschienenen Bandes „Leidenschaften. 99 Autorinnen der Weltliteratur“. Im Jahr 2011 kam im Hanser Verlag ihr Erzählband „Fast schon kriminell“ heraus.
Dr. Jörg Plath, geboren 1960, studierte nach einer Ausbildung zum Buchhändler Neuere deutsche Literaturwissenschaft, Geschichte und Politik in Freiburg, Wien und Berlin. 1993 promovierte er über Franz Hessel, war freier Lektor, Ghostwriter, Literaturredakteur und arbeitet heute als Literaturkritiker und Journalist für überregionale Medien wie die „Neue Zürcher Zeitung“, „Deutschlandradio Kultur“ und „Deutschlandfunk“. Jörg Plath lebt in Berlin.
Andreas Platthaus, geboren 1966 in Aachen, hat nach einer Ausbildung bei der Deutschen Bank Wirtschaftswissenschaften, Philosophie, Rhetorik und Geschichte studiert und ist stellvertretender Feuilletonchef der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung".
Klaus Seufer-Wasserthal wurde am 6. November 1960 in Schwanenstadt / Österreich als ältester von sieben Buben geboren. Nach der Matura 1980 begann er ein Studium der Germanistik und der Geschichte in Salzburg. Seit April 1993 arbeitet er als Buchhändler in der Rupertus Buchhandlung in Salzburg und seit Juni 2005 als deren Leiter. Gemeinsam mit Christa Gürtler und Jochen Jung ist er seit 2008 auch als Veranstalter des Literaturfestes Salzburg tätig.
Claudia Voigt, 1966 geboren, studierte Germanistik und Theaterwissenschaft. Mitte der neunziger Jahre arbeitete sie als Dramaturgieassistentin und Dramaturgin am Hamburger Schauspielhaus. Sie absolvierte die Henri-Nannen-Journalistenschule und arbeitete kurze Zeit als freie Journalistin, seit 1999 ist sie als Redakteurin beim Spiegel tätig.